Beschreibung und Bedeutung der Figuren |
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Annaberger Oberhüttenbeamter
Es gibt keine speziellen Abbildungen vom Annaberger Habit. Dieser schein sich nur durch die Revierfarbe,
im Annaberger Revier weiss, zu unterscheiden. Eine im Erzgegirgsmuseum Annaberg gefundene Abbildung zeigt mit der
Bezeichnung Annaberger Oberhüttenbeamter, einen Bergmann mit roter Weste. Und trotz dieser Unstimmigkeit
war der Oberhüttenbeamte der Vorgesetzte einer Hütte o. Schacht und hatte für Recht und Ordnung zu sorgen.
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Oberberghauptmann
Als Oberberghauptmann ist er der höchste Beamte im gesamten Erzgebirge. Ihm unterstanden alle Berg- und Hüttenbeamte
sowie die Berg- und Hüttenarbeiter. Als Chef des Oberbergamtes versuchte der eine oder andere Oberberghauptmann,
Richtlinien für einen einheitlichen Berghabit zu erstellen.
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Freiberger Hüttenältester
Er ist einer von der Obrigkeit zugelassener und aus der Mitte der Hüttenarbeiter bestellter Hüttenarbeiter.
Er war meistens auch der �lteste in einer Hütte und sammelte u.a. Den Büchsenpfennig für Witwen, Kranke und verunglückte
Bergleute.
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Grosser Engel
Wie kommt der Engel zur Erzgebirgischen Volkskunst? An langen Winterabenden schnitzten die Bergleute Figuren aus
ihrem Leben. So wurde für jeden geborenen Jungen ein Bergmann als Lichterträger geschnitzt und ins Fenster gestellt.
Nun war es naheliegend durch den tiefen christlichen Glauben für jedes Mädchen einen Engel zu schnitzten und ebenfalls ins
Fenster zu stellen, damit der Bergmann bei Nacht sein Heim schon von weiten sehen konnte.
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Frau um 1550
Sie ist eine Figur aus einem �lbild von Anton Häusler, 1557 genannt das Schumannsche Epitaph welches im Erzgebirgs
Museum zu sehen ist. Es zeigt im Mittelpunkt Jesus Christus, im Arm haltend zwei Neugeborene, und umringt von einer
Menschengruppe vor der St. Annenkirche. Zur rechten Seite befindet sich eine Gruppe von Edelfrauen und davon die ganz
rechts Stehende könnte die Barbara Uthmann sein.
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Obereinfahrer in Interimsuniform
Eine im Habit abweichende, wohl napoleonisch aussehende Uniform. Er aber nach dem Bergmeister der oberste
technische Beamte im Bergrevier war. Vertrat auch in manchen Fällen den Bergmeister und musste die Preiswürdigkeit
der angeschafften Materialien prüfen.
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Silberwäscherin
Sie musste das geförderte Erz waschen und in verschiedene Sorten einteilen. Mit einem Sieb über einen großen Waschtrog,
befreite sie das Erz vom Hauptschlamm, bevor es in die Poche oder Schmelze kam. Die hier beschriebene Figur ist nach den
Annaberger Bergaltar gestaltet, wo deutlich die Mühsal der Arbeit zu sehen ist.
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Musiker
Derer gibt es viele aber Markant ist, dass wohl einmalige benutzen von russischen Hörnern oder auch hohes Horn genannt.
Ein Spieler des russ. Horn wird auch als Berghautboist bezeichnet. Im Freiberger Revier wurden weiße Hosen getragen.
Im Auer Revier wurden gelbe Hosen getragen.
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Bergacademist
Es waren meistens Jünglinge, die oft aus betuchten Häusern stammten und an der Bergakademie studierten, um eventuell
eine königliche Anstellung zu bekommen. (Apotheker, Mechaniker, Bergbeamter u.a.)
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Freiberger Hüttenmann in Parade
Es waren einfache Hüttenarbeiter, die das Gestein übertage bearbeiteten. Das gewaschene und gepochte Gestein
mußte geschmolzen werden. Zum Schutze vor Hitze und Funkenflug trugen sie lange Schutzkittel mit Kapuze. Ein Merkmal,
der zum Habit gehört, ist die lange Gabel zum schüren und beschicken.
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Bergschmied
Seine Aufgabe war die Anfertigung aller Arbeitsgeräte z.B. Hunde, Haspeln, Nägel, Pforten und natürlich die Eisen für
die Häuer, welche einen sehr hohen Verschleiß unterlagen.
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Häuer im Festhabit (sächsischer Bergmann in Parade Uniform)
Dieser gehört zu den Bergarbeitern und mußte hauptsächlich unter Tage arbeiten. In mühevoller Arbeit mit Schlegel und
Eisen baute er das Erz ab. Eine Erleichterung war die Verwendung von Feuer und Wasser wodurch das Gestein rissig
wurde oder abplatzte. Ein Häuer schafte im Jahr 1-2 Meter Vortrieb im Gestein.
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Blaufarbenältester
Dieser gehört zu den Hüttenarbeitern aus deren Mitte einer gewählt wurde, meist war es der �lteste eine Hütte in der
Blaufarbe (Kobaltblau) gewonnen wurde. Zudem hatte er für Recht und Ordnung zu sorgen.
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Blaufarbenarbeiter
Dieser gehört zu den Hüttenarbeitern und zählt zu den Randberufen. Er war mit der Gewinnung der Blaufarbe (Kobaltblau)
betraut. Diese Farbe wurde hauptsächlich zur Porzellanbemalung eingesetzt. Ein sehr großer Teil wurde daher nach Holland
exportiert. Wahrzeichen ist der Hüttenlöffel, der zur Probeentnahme benutzt wurde.
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Blaufarbenfaktor Jahresfigur von 1996
Dieser ist für die Buchführung der zu verarbeitenden Materialien und Erze, wie Eingang und Ausgang verantwortlich.
Da das Kobalt als Farbstoff vielerorts Verwendung fand und der Handel dokumentiert werden mußte.
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Blaufarbenmeister Jahresfigur von 1997
Er hatte die Aufgabe den Nutzen des Schmelz- und Hüttenwesens sowie den erreichten
Lohn zu verrechnen. Es nehmen ihn zwar die Gewerke an, kann aber von den Bergbeamten bei überführter Untreue
und Unfleiss seines Dienstes entsetzen werden. Die Bezeichnung Blaufarben weist auf die Kobalt Verarbeitung hin.
Er hat seine ihm unterstellten Hütten stetig zu kontrollieren. Was er von den Gewerken einnimmt, zu belegen und die
Schmelzarbeit zu überwachen.
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Steiger Jahresfigur von 1998
Er muß als erster auf der Zeche sein und beaufsichtigt, dass die Häuer und Arbeiter nach verrichtetem Gebet zur rechten
Zeit ein- und ausfahren und ihre Arbeit ordentlich verrichten. Die Gewerke im Ab.- und Ausbau fachgerecht unterweisen.
Die Bergburschen zu Bergmännischen Habit anhalten. Bei großen Zechen gibt es noch einen Untersteiger. Zudem
kommen noch der Kunststeiger, er ist zuständig für die Maschinen und die Entwässerung der Grube und der Grabensteiger,
welcher das Wasser zum Rad bringt.(Kunstgraben)
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Knappschaftsältester Jahresfigur von 1999
Knappschaft heißt die ganze Gesellschaft der Bergleute, sie sind von der Landes- Obrigkeit zugelassen. Sie wählen einen
Vorsteher, Haupt- und Obersten wobei auch das Alter bedacht wird. Er muß bei der Knappschaft bekannt sein und Sorge
tragen, dass sich das gemeine Gesinde eines ehrbaren Wandels sowie Meuterei und Empörung enthält. Bei Mangel in der
Knappschaft, muss es der �lteste dem Bergmeister melden, damit die Bergobrigkeit Abhilfe schaffen kann.
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Schichtmeister Jahresfigur 2000
Er hatte die Aufgabe den Nutzen der Gewerke der Gruben des Schmelz- und Hüttenwesens sowie den erreichten
Lohn zu verrechnen. Es nehmen ihn zwar die Gewerke an, kann aber von den Bergbeamten bei überführter Untreue und
Unfleiss seines Dienstes entsetzen werden. Kein Schichtmeister darf über 6 Zechen versorgen. Er hat seine ihm unterstellten
Zechen mindestens alle 14 Tage zu befahren. Was er von den Gewerken einnimmt belegen und die Schmelzarbeit überwachen.
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Bergmeister Jahresfigur 2001
Er ist ein Beamter welcher vom Landesherren Macht und Gewalt hat. Ihm befohlen sind die Bergrechte für alle Zechen
Stollen, Wasserhütten und Pochstädte. Zu Richten und Strafen gewöhnlicher Taten und jährlich das Strafgeld dem
Berghauptmann zu verrechnen. Bei entdecken eines neuen Ganges den Fund dem Bergmeister anzeigen welcher ihn
zu Markscheiden und den richtigen Abbau zu kontrollieren hat. Damit die Zeche fleißig befahren und treulich gearbeitet wird.
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Schwefelhüttenarbeiter Jahresfigur 2002
Die Aufgabe der Schwefelhüttenarbeiter war es, dass bei der Erzverhüttung anfallende Schwefel zu gewinnen und weiter
zu bearbeiten. Schwefel setzt sich beim Rösten sulfidischer Erze in elementarer Form im Rauchfang ab, wurde
umgeschmolzen und kam vorwiegend als "Stangenschwefel in den Handel.
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Bergmaurer Jahresfigur 2003
Der Bermaurer hatte die Aufgabe an Grubengebäuden vorfallende Maurerarbeiten zu verrichten, zum Erhalt oder bei Neuerschließungen.
Dabei spielte es keine Rolle, ob unter oder über Tage.
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Altvater Jahresfigur 2004
Die Altvatertracht (Symbol die Kapuze oder auch Fahrhaube genannt) ist zu den Bergparaden das eigentliche historische
Element und symbolisiert dreihundert Jahre trachten- und uniformgeschichtliche Vergangenheit.
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Oberhüttenverwalter Jahresfigur 2005
Als Vorsitzender des Oberhüttenamtes hat er mit Zuziehung der übrigen Hüttenbeamten die Direktion des Betriebes und Haushaltes
der Generalschmelzadministration, also des Silber-, Blei-, Kupfer-, Hütten-, Amalgamations- und Köhlerwesens.
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Amalgamirer Jahresfigur 2006
Die Aufgabe des Amalgarmirers war es, das Silber auf "kalten" Weg aus dem gemahlenen Erz zu gewinnen. Es wurde in
rotierenden Holzfässern mit Quecksilber vermischt. Dadurch band sich das Silber an das flüssige Quecksilber und konnte
so vom Erz getrennt werden. Nach dem Erhitzen verflüchtigte sich das Quecksilber und übrig bleibt Silber.
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Berwardein Jahresfigur 2007
Der Bergwardein war ein Bergbeamter, der die Erze überprüfte und deren Gehalt an nutzbaren Metallen bestimmte.
Er handelte auf Anordnung des Bergamtes und führte zur Bestimmung des Metallgehaltes mehrere Messungen durch.
Diese Untersuchungen waren erforderlich, damit die Schmelzhütten den Verhüttungsprozess entsprechend einstellen konnten.
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Saigerhüttenarbeiter Jahresfigur 2008
Der Hüttenbetrieb der Grünthaler Saigerhütte wurde 1537 zur Gewinnung des Silbers aus silberhaltigem Schwarzkupfer
gegründet (Ausschmelzen von Silber). Seigern = reinigen, abtrennen vom übrigen Schmelzgut, veraltet auch saigern
Entmischung einer Schmelze bei der Metallherstellung
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Generalbergbaukommissar von Heynitz Jahresfigur 2009
- Jubiläumsfigur 25 Jahre Drechslerei Breitfeld -
Generalbergbaukommissar Friedrich Anton von Heynitz (1725 - 1802)
Er war einer der bedeutendsten Bergbeamten des 18. Jahrhunderts.
Besondere Verdienste erwarb er sich durch die Gründung der Bergakademie Freiberg 1765. Damit krönte er in Sachsen
die Formierung und Institutionalisierung der Montanwissenschaften
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Häuer mit Erzmulde Jahresfigur 2010
- Siehe auch Häuer -
Die Erzmulden wurden zu Paraden mitgeführt.
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Bergmann St. Joachimsthal 1890 Jahresfigur 2011
Bergmann im jetzigen böhmischen Teil des Erzgebirges.
Seine größte Ausbeute erreichte der Silberbergbau 1533. Damals hatte Jachymov über 900 Bergwerke in denen
9200 Bergleute arbeiteten.
Auch später war der Bergbau noch bedeutend. So förderte man um 1885 - zur Zeit unseres Bergmanns - neben Silber,
auch Nickel, Wismut und Uranerz.
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Sächsicher Bergmann in Arbeitstracht Jahresfigur 2012
Der hier vorgestellte Bergmann ist seinem Rang nach ein Doppelhäuer (was bei den Handwerkern ein Geselle ist).
Die Arbeitstracht, die sich der Bergmann selbst kaufen mußte, ist normalerweise ein einfacher, weißer Leinenkittel. Doch
schon nach einigen Tagen erscheint dieser durch den Grubenschmutz (Schmand) schwarz.
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Markscheider Jahresfigur 2013
Vermessungsingenieur im Bergbau
Bergtechnischer Vermesser eines Bergwerkes.
Dieser vermißt das Grubengebäude und erstellt Rißzeichnungen des Bergwerks. Er ist auch für die bergtechnische
Analyse der zu erwartenden Bergsenkung und der Ausrichtung des Abbaus verantwortlich. In jedem Bergrevier befindet
sich wenigstens ein Makscheider (eigentlich Berggeometer), welchem sämtliche markscheiderische Messungen und
Bestimmungen, sowohl über Tage, als in der Grube, obliegen.
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